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Die Blankenfeldes – die Franziskaner und der Totentanz

Politische und religiöse Stifterbilder des Berliner PatriziatsDie enge Beziehung der Blankenfeldes mit den Franziskanern ist im Blankenfeldestift klar belegt. Einige Konsolsteine sind am besten mit der Armenpflege der Franziskaner und der Förderung durch die Blankenfeldes in Verbindung zu bringen. Auch der Totentanz in der Berliner Marienkirche stellt eine Verbindung zu den Franziskanern her. Hier ist ein Franziskaner als Mahnprediger abgebildet. Eine Funktion, die sonst üblicherweise den Dominikanern zukam. Berlin hat ohnehin seit den Hohenzollern und den Blankenfeldes eine franziskanische Dominanz. Thomas Blankenfelde als Bürgermeister gehört mit Sicherheit zu den Auftraggebern für den Totentanz, so dass sich der dargestellte Franziskaner sehr gut erklären lässt. Der Hinweis auf die Armenpflege beim Bürgermeistertext des Totentanzes zeigt an, wie die Blankenfeldes ihr Engagement für die Franziskaner auch für sich zu nutzen verstanden. Image-Pflege nennt man das heute. Mit den Blankenfeldes steht hier ein bedeutendes Patriziergeschlecht vor Augen, das auch später noch mit bedeutenden Baumeistern, wie Johann Blankenfelde (73), die Entwicklung Berlins und der Umgegend vorangetrieben und mitbestimmt hat. So zeigt sich allein bei der Familie Blankenfelde für die Fernhändler ein Repräsentationsbedürfnis auch auf Tafelbildern. Klare geschichtliche Bezüge sind zu erkennen. Eine ähnliche Stiftungsfreudigkeit ist bei anderen Familien in Berlin sichtbar und auch im 16.Jahrhundert am reformatorischen Bildmaterial zu zeigen. Ebenfalls hat Berlin wie auch in Thüringen (74) spezifische Kooperationsbeziehungen zwischen lokalem Adel und Predigerorden sowie zwischen Patriziat und Franziskanern erkennen lassen. In die Gesichter dieser Berliner Patrizier sehen zu können ist schon bemerkenswert. Die Blankenfeldes sind 1474 in den Reichsadelsstand erhoben worden. Sie haben sich aber bis dahin als Kaufleute verstanden und das Adelsprädikat, wie die Tafel des Thomas Blankenfelde zeigt, damals nicht benutzt.

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